Einen Umsatzrückgang von fast 25 Prozent im Vorjahr hat das Chemiewerk Bad Köstritz zu verkraften. Statt für 43 Millionen Euro wie noch 2008 wurden nur Produkte für rund 33 Millionen Euro umgesetzt. Trotzdem wird ein positives Gesamtergebnis erwartet, da die Einsparmaßnahmen greifen.
Deutlich zu spüren bekamen wir den Einbruch in unserer industrienahen Produktion, sagt Geschäftsführer Dr. Volker Damrath. Bei den Kieselsäureerzeugnissen waren angesichts der Wirtschaftskrise Zuschlagsstoffe für die Feuerfestkeramik und die Metallgussindustrie wenig gefragt. Anders bei den konsumentennahen Produkten dieser Sparte. Kieselsäure zur Wein- und Fruchtsaftklärung und Bierstabilisatoren, wie sie auch die hiesige Schwarzbierbrauerei bezieht, fanden ihre Abnehmer. Auch wenn der Bierabsatz in Deutschland rückläufig war, in Australien, Südamerika und Asien stieg er. Gut für die Köstritzer, exportieren sie mehr als 70 Prozent ihrer Erzeugnisse.
Am geringsten waren die Rückgänge beim Verkauf der Schwefelverbindungen. Die Zurückhaltung bei Fotochemie glich die Nachfrage der Landwirtschaft nach Dünger aus.
Die 17 Millionen Euro teure neue Molekularsiebanlage, die weithin ins Land grüßt, wurde nicht wie geplant im Frühjahr angefahren. Das kam dem Unternehmen letztlich entgegen, denn in diesem Segment sank der Umsatz um 45 Prozent.